Oh Verzeihung, das walisische Wetter. Wie der Dumont Reiseführer so schön schreibt: Selbst die Engländer kommentieren das walisische Wetter mit dem Hinweis, es gäbe dort reichlich Niederschläge. Viel Regen gab es bisher nicht, aber eines habe ich bereits über das Wetter hier herausgefunden: Man ist immer falsch angezogen. Das liegt nun noch so sehr an der Qualität des Wetterberichts. Die geben sich wahrlich Mühe, die Wetterlage zu erläutern.
Aber sie können auch nicht verhindern, dass das Wetter ständig wechselt. Kaum hat man wegen dem kalten Wind die Jacken bis oben geschlossen und alle Luken dicht gemacht, brennt die Sonne herunter als wären Hochsommer nur um dem nächsten Regenschauer platz zu machen.
Ich bin normalerweise kein Freund von Klischees. Statements wie: alle Iren sind rothaarig, alle Bayern trinken Bier und Frauen können keine Karten lesen, finde ich bestenfalls idiotisch, schlimmstenfalls bringen sie mich auf die Palme. Aber ein Klischee muss ich hiermit leider offiziell bestätigen: Briten laufen beim ersten Sonnenstrahl herum als wäre Hochsommer. Mädchen mit Minirock, Seidenstrümpfen und dünnem Trägerhemdchen, Männer mit kurzen Hosen und T-Shirt. Und daneben ich mit zwei Jacken übereinander und Schal. Gerade dass ich noch keine Handschuhe brauche. Aber manchmal wären auch die von Vorteil.
Vor ein paar Tagen kam bei einem Abendessen mit Walisern die Diskussion auf das walisische Wetter. Dabei gab es einen Punkt, bei dem sich alle Anwesenden Briten einig waren: 1976, das war ein richtig super Sommer!!! Na, da bestehen ja richtig gute Chancen, dass der Wettergott nach 36 Jahren wieder die Sonne brennen lässt.
Übrigens herrscht – man mag es glauben oder nicht – Trockenheit in Großbritannien. Es gab bereits die ersten Warnungen. Wenn es nicht bald regnet, dürfen in England (wohlgemerkt England) bald keine Gärten mehr gewässert werden. In Wales sieht die Lage dagegen noch ziemlich grün aus (in jedem Sinn des Wortes).