Was am Ende bleibt …

Es war eine spannende Reise, auch wenn ich zwischendrin sozusagen den Notausgang genommen habe. Letztlich war es der Mangel an Zeit, der mich dazu bewogen hat. Jeder Zwischenstop auf dem Weg nach München hätte mehr Zeit und Beachtung verdient als einfach nur durchzufahren.

Was nehme ich mit von dieser Reise? Sowohl Griechenland als auch Albanien kannte ich bisher noch nicht. Trotz der geographischen Nähe und daraus resultierender kultureller Ähnlichkeiten, sind beide Länder doch sehr verschieden, nicht zuletzt durch ihre Geschichte. Griechenland –  vor allem Athen – scheint sich etwas auf dem Ruhm vergangener Jahrtausende auszuruhen. Es mag am August liegen, aber alles wirkt verstaubt und unbeweglich. Nach zwei Tagen Ruinen und Tourismus-Unterhaltung fragt man sich unwillkürlich, was die Stadt eigentlich seit der Erbauung der Akropolis sonst noch so gemacht hat.

In Albanien spürt man dagegen eine gewisse Aufbruchsstimmung. Auch hier liegt noch vieles im Argen, aber an allen Ecken und Enden spürt man den Aufbruch. Das Land ist inzwischen offizieller Beitrittskandidat und möchte sich dafür natürlich positionieren. Es ist aber noch ein langer Weg bis dahin.

Ein von mir auf dieser Reise entwickelter, völlig unrepräsentativer und komplett subjektiver Indikator für den Entwicklungsstand eines Landes ist der sogenannte "Hunde-Index". Die Theorie dahinter: ein Land, das noch zu sehr damit beschäftigt ist, überhaupt seine Bewohner zu versorgen, hat noch keine Zeit und Ressourcen, sich Hunde als Statussymbole zu halten. Der Hunde-Index berechnet sich aus:

Anzahl der Schoßhunde / Anzahl der wilden Hunde

In Albanien geht das Ergebnis gehen 0. Das heißt so ziemlich jeder Hund, dem man begegnet (und das waren eine ganze Menge), ist wild. In Griechenland ist das Ergebnis schon etwas besser. Hier kommen aber zu den wilden Hunden noch die wilden Katzen dazu, die in den Ruinen leben. Die paar Schoßhunde, die ich gesehen habe, wiegen das nur schwer auf. In Bari (immerhin Süditalien) habe ich noch so ein oder zwei wilde Hunde am Hafen gesehen, aber keine mehr in der Stadt. Nimmt man im Vergleich dazu Deutschland, geht das Ergebnis gegen Unendlich: hier gibt es meines Wissens nach keine wilden Hunde mehr.