Die Altstadt von Dubrovnik

Wie geplant war der heutige Tag der Besichtigung von Dubrovnik gewidmet. Das aus meiner Sicht erstaunliche ist, dass die Altstadt ihr einheitliches Aussehen über die Jahrhunderte bewahren konnte. Die Stadt ist von einer vollständigen Stadtmauer umgeben, auf der man komplett die Stadt umrunden kann. Und auch im Inneren ist alles im einheitlichen Stil erhalten. Es gibt keine modernen Bauten, die das Bild zerstören würden. Laut Reiseführer wurde wegen der Brandgefahr bereits im Mittelalter die Verwendung von Holz als Baumaterial verboten. Das spiegelt sich im Stadtbild wider. Alle Gebäude sind aus dem gleichen hellen Stein gebaut. Die Dächer mit roten Ziegeln gedeckt. Trotz der vielen Touristen scheint es immer noch normales Leben zu geben. Verlässt man die drei, vier Hauptstraßen mit den Touristenläden und den Restaurants, findet man Häuser vor deren Fenstern Wäsche hängt oder hinter denen Mittags das Geschirr klappert. 

Sehenswürdigkeiten zählt der Reiseführer einige auf. Teuer sind sie im Verhältnis alle, aber daran muss man sich in Dubrovnik gewöhnen. Am meisten lohnt sich aus meiner Sicht der Rundgang auf der Stadtmauer mit herrlichem Blick über die Stadt und die Bucht bis hin zu den Inseln. Im August in der Mittagshitze sollte man allerdings bedenken, dass der größte Teil des Weges in der prallen Sonne liegt. Als weiteres Highlight von Dubrovnik wird der Rektorenpalast oder Fürstenpalast genannt. In ihm residierte der Rektor, der unter anderem die Schlüsselgewalt über die Stadttore hatte. Außerdem tagten in dem Gebäude der große und der kleine Rat der Stadtrepublik Ragusa (wie Dubrovnik damals noch genannt wurde). Nach den vielen Lobpreisungen, die man über den Palast lesen kann, war die Realität eher ernüchternd. Schön sind die Prunkräume im zweiten Stock, in denen der Rektor wohnte und die Räte tagten. Der Rest wirkt wie eine wild zusammengestellte Sammlung von Dingen, die gerade zur Hand waren: Engel, Geschirr, alte Geldtruhen (deren kunstvoller Sicherungsmechanismus sehr interessant ist) und Gemälde von lokalen Künstlern.

Dubrovnik wurde 1991 im "Heimatkrieg" wie er hier genannt wird, schwer von der jugoslawischen und serbischen Armee bombardiert. Wenn auch die Schäden selbst inzwischen vollständig beseitigt sind, findet man in den Straßen doch noch die eine oder andere Gedenktafel mit Bildern von den Schäden, die die Bomben in der Altstadt selbst angerichtet hatten. Das führt einem noch einmal vor Augen, dass der Frieden hier in der Gegend noch sehr jung ist. Gerade wir Deutsche denken bei Krieg und Zerstörung eher an Bilder vom Kriegsende 1945, das nur noch die Wenigsten real erlebt haben.

Und zum Abschluss noch ein kleines Bilderrätsel, für das ich eine Weile gebraucht habe. Was wirkt in folgendem Bild etwas deplaziert (mal abgesehen von kleinen logischen Ungereimtheiten im Angebot des Touranbieters)?

…. Richtig.

Was in aller Welt hat "Game of Thrones" hier verloren?

Das war jedenfalls die Frage, die sich mir stellte, als ich am Eingang zur Altstadt mehr und mehr Ankündigungen dieser Art begegnete. Aber bei Herrn oder Frau Google findet man glücklicherweise immer eine Antwort. Für Leser, die wie ich der Fernsehserie und der Buchreihe bisher aus dem Weg gegangen sind, hier zur Information: Die zweite, dritte und vierte Staffel von Game of Thrones wurde zu nicht unerheblichen Teilen hier in Dubrovnik gedreht. Mit der Tour kann man die wichtigsten Drehplätze besichtigen. Aha. Als Ignorant der Serie, habe ich diese Angebot nicht in Anspruch genommen.