Split und der Palast des Diokletian

Nach dem doch sehr überschaubaren Šibenik und dem nicht viel größeren Zadar fühlt man sich in Split wieder wie in einer Großstadt angekommen. Mit immerhin 200 000 Einwohnern ist Split laut Wikipedia die zweitgrößte Stadt von Kroatiens (nach Zagreb) und dementsprechend dauerte es etwas, bis sich der Bus von Šibenik durch den Stau bis zum Busbahnhof von Split durchgekämpft hatte.

Wichtigste Sehenswürdigkeit von Split ist der Palast des Diokletian. Als geübter Tourist bin ich es gewohnt, meine Besichtigungsrunde durch eine neue Stadt mit Hilfe von Reiseführer und Stadtplan zu organisieren. Dementsprechend suchte ich eine Weile DIE Sehenswürdigkeit von Split auf der Karte, jedoch vergeblich. Irgendwann wurde mir klar, dass es den Palast als eigenständiges Gebäude mit Öffnungszeiten und Eintritt so nicht gibt. Vielmehr ist bildet die Altstadt von Split selbst das Areal des Palastes, jedenfalls ein guter Teil davon. Damit macht auch die Bemerkung im Reiseführer Sinn, Split wäre eine Art Freilichtmuseum, durch das der Besucher mit vor Staunen offenem Mund laufen würden. Und genau so ist es. Das Areal des ehemaligen Palastes ist heute noch an drei Seiten von einer imposanten 18 Meter hohen Mauer umgeben. Die vierte Seite öffnete sich über viele Gassen zur „neueren“ Altstadt, die im Mittelalter dazugebaut wurde. Das Bild zeigt die Südseite der Mauer von außen.

Vom Palast selbst steht noch das Mausoleum des Kaisers, das irgendwann in eine Kathedrale umgewidmet wurde und besichtigt werden kann. Außerdem ein Glockenturm und – am eindrucksvollsten – das Peristyl, ein von Säulen umgebener Vorhof zum Palast. Im Museum der Stadt Split, das sich ebenfalls auf dem Gelände befindet, kann man mehr über die Geschichte erfahren. Vor allem bekommt man dort ein besseres Bild davon, wie das Areal ursprünglich aussah. (Der Rest des Museums ist eher weniger spannend, der Eintritt kostet aber auch nur 20 Kuna (c.a, 2,80 Euro)). Auf dem Bild unten sieht man sehr schön die Rekonstruktion des Palastes. In der Mitte das Peristyl mit den Säulen, daneben das Mausoleum mit dem Turm. Von den übrigen Gebäuden sind nur noch Überreste vorhanden, die man ab und an zwischen, an und in den Häusern der Altstadt findet.

Hat man diese Highlights besichtigt, kann man den Rest des Tages wunderbar damit verbringen, durch die engen Gassen und Gässchen der Altstadt von Split zu flanieren, in den unzähligen kleinen Läden zu shoppen und sich in der einen oder anderen Bar einen Aperitif genehmigen, bevor man sich eines der vielen Restaurants für das Abendessen sucht. Durch ihre Geschichte und die römischen Reste ist die Altstadt von Split naturgemäß sehr touristisch geprägt. Das Flair ist trotzdem erhalten geblieben und ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.